We use cookies to ensure that we give you the best experience on our website. By using Harrassowitz-Verlag.de you accept our cookies. Please find further Informations in our Privacy Policy Statement
 
 
 
Horváth, Franz Sz.
Kommunist – Jude – Ungar?
Leben und Werk des heimatlosen Philosophen Ernő Gáll
series:
volume: 20
pages/dimensions: VIII, 237 Seiten, 34 Abb.
language: Deutsch
binding: Buch (Paperback)
dimensions: 17,00 × 24,00 cm
weight: 530g
publishing date: 05.04.2023
prices: 58,00 Eur[D] / 59,70 Eur[A]
ISBN: 978-3-447-12019-7
978-3-447-12019-7
Printed Version
58,00 Eur
978-3-447-39395-9
E-Book (pdf)
58,00 Eur
Please note: With adding digital Products to your cart
the payment will be handled via PayPal.
The download will be provided after the payment is confirmed.

Das Leben des ungarisch-jüdischen Philosophen Ernő Gáll (1917–2000) steht für das (jüdische) Leid, die politischen Hoffnungen und Enttäuschungen einer ganzen ostmitteleuropäischen Generation.
Franz Sz. Horváth stellt Gáll als Jungkommunisten in Rumänien, als verfolgten Juden in Ungarn (1940–1945) und im KZ Buchenwald vor. Er schildert Gáll als stalinistischen Dogmatiker in Rumänien (1945–1956), als Reformmarxisten und Minderheitenintellektuellen (nach 1968). Gálls hybride (jüdisch-kommunistisch-ungarische) Identitäten, seine kommunitaristische Ethik der Würde und Verantwortung werden analysiert. Doch arbeitet der Verfasser auch Gálls Bemühungen, den Holocaust philosophisch zu deuten (Ettersberger Grübeleien), und seine vorsichtige Wiederannäherung an das Judentum im Alter heraus. Hierzu wertete er u.a. Gálls umfangreichen Briefwechsel, seine Tagebücher, Publikationen und Securitate-Akten aus. So gelingt es Horváth, die widersprüchliche Wahrnehmung Gálls als ungarischer Nationalist (durch die Securitate), als Jude im Dienst der rumänischen Partei (so die Ungarn) und als „dem Judentum entfremdeter Jude“ (so seine jüdischen Freunde) aufzuzeigen.
Diese erste Biographie des heimatlosen Philosophen Ernő Gáll weist zuletzt nach, dass man mit Gálls Begriffsschöpfung der „Würde der Eigenart“ an heutige Identitätsdiskurse anknüpfen kann. Schließlich gewährt die Einbettung des Gállschen Lebenswegs in die Erfahrungswelt seiner Generation auch einen Einblick in die rumänienungarische Minderheitengeschichte im 20. Jahrhundert.

Loading...
×