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Dem französischen Sprachwissenschaftler Paul Lévy (1887−1962) ist die erste umfassende Darstellung der Geschichte des Deutschen in Frankreich zu verdanken: La langue allemande en France. Pénétration et diffusion des origines à nos jours. In dem zweibändigen Werk von 1950−1952 geht Lévy auf der Grundlage äußerst umfangreichen und vielfältigen Quellenmaterials sprachpolitischen Fragen nach, die ihm als im Grenzraum Elsass zweisprachig aufgewachsenem Juden besonders am Herzen lagen. Für die Erforschung der sprachlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich ist seine Untersuchung noch heute grundlegend, mit seinem Beitrag zur europäischen Sprach- und Kulturgeschichte erweist sich Lévy nicht zuletzt auch als Vorläufer der neueren Forschung zum deutsch-französischen Kulturtransfer.
Mit Band 1 von Lévys Geschichte des Deutschen in Frankreich wird nun erstmals eine deutsche Übersetzung seines Grundlagenwerks vorgelegt. Lévy stellt hier den sprachlichen und kulturellen Einfluss des Deutschen in Frankreich für den Zeitraum vom 12. Jahrhundert bis 1830 umfassend dar. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der „äußeren“ Sprachgeschichte, also auf der Präsenz der Deutschen in Frankreich, der Einstellung der Franzosen gegenüber den Deutschen und auf der besonderen sprachlichen Situation in den Grenzgebieten (Flandern, Lothringen, Elsass). Die Darstellung wurde auf der Grundlage neuerer einschlägiger Forschung für die deutsche Ausgabe aktualisiert und mit ergänzenden Anmerkungen versehen, eine Einleitung gibt zudem Einblick in die Biographie des Autors und in die Rezeption des Werkes. Band 2 ist in Vorbereitung. |