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Die 1543 im ehemaligen Leipziger Dominikanerkloster von Caspar Borner (1492–1547) gegründete Universitätsbibliothek besaß früh griechische Handschriften, unter denen Cod. gr. 16, der Codex Unicus für das Geschichtswerk des Genesios, und der Homer-Codex Cod. gr. 32 hervorzuheben sind. Unter Christian Friedrich Börner (1683–1753) kamen Handschriften aus dem Besitz von Andreas Erasmus Seidel (1650–1707)dazu, der als Dolmetscher der Venezianer das Osmanische Reich bereist hatte. Später erhielt die Bibliothek mit dem Nachlass von Gottlob Kühn (1754–1840) medizinische, mit dem Nachlass von Friedrich August Biener (1787–1861) juristische und mit dem Nachlass von Konstantin von Tischendorf (1815–1874) Handschriften vom Katharinenkloster auf dem Sinai und aus weiteren Institutionen des Nahen Ostens, außerdem eigenhändige Kollationen und Material für den Paläographieunterricht.
Band V,1 des Katalogs der Handschriften der Universitätsbibliothek Leipzig versammelt die Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Erschließung der Signaturengruppe Cod(ices) gr. Sie umfasst 56 Handschriften, die vor 1600 im byzantinischen Osten oder in Italien geschrieben wurden, 22 Hand¬schriften, die jüngere Abschriften und Kollationen meist westlicher Gelehrter enthalten, und mit den Cod.gr. 75, 78 und 79 drei musikliturgische Hand¬schriften aus dem 18. und 19. Jh. Hinzu kommt mit Cod. gr. 80 ein Zeugnis der frühen Aufklärung im griechisch¬sprachigen Raum. Beschrieben werden außerdem Ms Gabelentz 19 mit Teilen des spätbyzantinischen Vers¬epos Ὁ πόλεμος τῆς Τροάδος und Ms Apel 9, ein Euchologion aus der ersten Hälfte des 14. Jh. |