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Die Darstellung von Frauen und Männern ist eine der dominierenden Thematiken in der albanischen Literatur. Ihre wissenschaftliche Untersuchung stellt jedoch eine eklatante Forschungslücke dar. Florian Kienzle macht in Ein Nehmen und Geben erstmals Prozesse in der Entwicklung des Rollenverhältnisses umfassend sichtbar und stellt literarische Entwicklungen innerhalb der albanischen Prosa der vergangenen 60 Jahre dar.
Der methodische Ansatz geht zum einen von der Gender-Theorie aus, was die Eröffnung eines entsprechenden Diskurses innerhalb der albanischen Literaturwissenschaft ermöglicht; zum anderen dienen die Primärtexte neben ihrem literarischen Gehalt als Quellen und werden mithilfe geschichtlicher, soziologischer und politischer Sekundärliteratur eingeordnet. Dabei ist das Zusammenspiel der Geschlechter nie losgelöst von den jeweiligen Umständen, sondern stets vor ihrem gesellschaftlichen Hintergrund zu betrachten, Eingrenzungen entstehen durch patriarchale Strukturen, ein totalitäres Regime, den Kriegszustand oder durch wirtschaftlichen Druck. Über die genaue Analyse ihrer Auswirkungen auf und in den Erzählungen von Frauen und Männern lässt sich eine dynamische Entwicklung in der neueren albanischen Literatur ablesen, die sich am Beispiel der Darstellung der Geschlechter deutlich manifestiert. |