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Erwin Panofsky (1892-1968) war einer der bedeutendsten und einflussreichsten Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Schon seinen Generationsgenossen galt er als "Einstein der Kunstgeschichte". Bis 1933 lehrte er als der erste Ordinarius seines Faches an der Universität Hamburg. Dort stand er in engem Kontakt mit der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg, als deren Botschafter er bereits 1931 einer Einladung nach New York folgte. Nach der erzwungenen Emigration wurde er 1935 zum ständigen Mitglied des Institute for Advanced Study in Princeton berufen. Der vielumworbene und vielgeehrte, gelegentlich auch erneut gefährdete, Gelehrte hielt Princeton als Mittelpunkt seines Lebens und Wirkens bis zu seinem Ende die Treue.
Weltweit mögen ca. 27.000 Briefe von und an Panofsky erhalten sein. Ca. 24.000 davon hat der Herausgeber in öffentlichen und privaten Archiven diesseits und jenseits des Atlantiks in vieljähriger Arbeit aufgespürt und daraus mehr als 3000 zur Publikation ausgewählt. Diese Auswahl ist, eingeleitet, textkritisch aufbereitet, kommentiert, durch Verzeichnisse und Register erschlossen sowie durch Bildbeigaben bereichert, in fünf umfangreichen Bänden erschienen. Das Werk versteht sich als ein Beitrag zur Mikrohistorie des Lebens und Wirkens von Erwin Panofsky, der keine Autobiographie hinterlassen hat. Darüber hinaus bietet es Einblicke in die wechselvolle Geschichte des 20. Jahrhunderts aus der Perspektive einer exzeptionellen Persönlichkeit, wobei die Wissenschafts-, Sozial-, Personen- und Institutionengeschichte besondere Schwerpunkte bilden. Die Korrespondenzen Panofskys sind, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, der bis heute unbekannte Teil seines Wirkens. Die umfangreiche Auswahlausgabe wird daher für längere Zeit einen unentbehrlichen Ausgangspunkt für Forschungen der verschiedensten Art bilden. Durch seine Briefe wird Panofsky als Persönlichkeit im privaten und öffentlichen Wirken greifbar, sein Leben gewinnt Plastizität. Korrespondenzpartner Panofskys waren u.a.: John E. Abbott; Frederick Antal; Erich Auerbach; Kurt Badt; Alfred H. Barr, Jr.; Margaret Barr; Hermann Beenken; Jan Bialostocki; Gertrud Bing; Peter Heinrich von Blanckenhagen; Ernst Cassirer; Walter W.S. Cook; Paul Coremans; Sumner Mck. Crosby; Alexander Dorner; Albert Einstein; Abraham Flexner; Dagobert Frey; Walter Friedländer; Jan Gerrit van Gelder; Adolph Goldschmidt; Ernst H. Gombrich; Louis Grodecki; Friedrich Gundolf; William S. Heckscher; Ludwig Heinrich Heydenreich; Ernst Kantorowicz; Ernst Kapp; Adolph Katzenellenbogen; Hans Kauffmann; Fiske Kimball; Siegfried Krakauer; George Kubler; Rensselaer W. Lee; Edward E. Lowinsky; Millard Meiss; Charles Rufus Morey; Albert und Lina Mosse; Carl Nordenfalk; J. Robert Oppenheimer; Dora Panofsky; Wolfgang K.H. Panofsky; Gustav Pauli; Wolfgang Pauli; A. Kingsley Porter; Lessing J. Rosenwald; Paul J. Sachs; Richard Salomon; Fritz Saxl; Meyer Schapiro; Franz Schoenberner; Bruno Snell; Leo Spitzer; Kate Steinitz; Wolfgang Stechow; Booth Tarkington; Wilhelm Vöge; Henri van de Waal; Aby M. Warburg; Max M. Warburg; Lynn White, Jr.; Edgar Wind; Heinrich Wölfflin. Der Herausgeber Prof. em. Dr. Dieter Wuttke lehrte bis 1995 Deutsche Philologie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit auf kulturwissenschaftlicher Grundlage in der Nachfolge Aby M. Warburgs an der Universität Bamberg. Er war Mitglied des Institute for Advanced Study in Princeton und u.a. Fellow am Center for Advanced Study in the Visual Arts an der National Gallery of Art in Washington, D.C.
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