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Armina Omerika widmet sich in ihrer Studie der Geschichte des Islams und der muslimischen Gemeinschaft in Bosnien und Herzegowina im 20. Jahrhundert, mit einem Schwerpunkt auf der Zeit zwischen 1918 und 1983. Untersucht wird das Spannungsverhältnis zwischen den wechselnden staatlichen, politischen und institutionellen Vorgaben, den religiösen Netzwerken und den internen Entwicklungen innerhalb der islamischen religiösen Diskurse. Ein besonderer Fokus der Untersuchung liegt dabei auf den Jungmuslimen (Mladi Muslimani), die seit 1941 in unterschiedlichen Formen und im wechselnden Ausmaß das Gesicht des Islams in Bosnien und Herzegowina geprägt haben. Die Jungmuslime entfalteten ihre Aktivitäten in informellen, doch einflussreichen religiösen Netzwerken auf lokaler und internationaler Ebene. Nach mehreren Jahrzehnten ihrer Tätigkeit im Untergrund gelangten die zentralen Akteure des Netzwerks Anfang der 1990er Jahre mit der Partei der Demokratischen Aktion (SDA) in politische, religiöse und wirtschaftliche Machtpositionen und prägten dadurch nachhaltig die Wechselbeziehungen zwischen Religion, Politik und Gesellschaft in Bosnien und Herzegowina.
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