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Nahezu hundert in diesem Band zusammengefasste Quellentexte aus dem 16. bis 18. Jahrhundert zeichnen ein ungemein farbiges und umfassendes Bild von Wirtschaft und Handel in und mit den Kolonien. Die Darstellung deckt alle Bereiche des kommerziellen Lebens ab, sie erstreckt sich vom Handel mit den in Europa so begehrten Luxusgütern wie Seide, Tee oder Gewürzen bis hin zu den dunklen Kapiteln des Sklavenhandels zwischen Westafrika und Amerika.
Die Sammlung beschreibt nicht nur den Austausch von Waren mit all seinen logistischen, organisatorischen, rechtlichen und menschlichen Problemen, sondern auch die Nutzung und Gewinnung der in den Kolonien vorhandenen Ressourcen und Rohstoffe: den Fischfang in den Gewässern der Arktis, den Pelzfang und -handel in Kanada und Sibirien, den Abbau von Edelmetallen in Südamerika und Afrika, die Anlage von Zuckerrohr- oder Tabakplantagen. Die Vielfalt der Dokumente stellen Ausmaß und Bedeutung dieser frühneuzeitlichen Wirtschafts- und Handelsimperien anschaulich dar: von der persönlichen Niederschrift eines englischen Sklavenhändlers, über den Geschäftsbericht eines Agenten der Vereinigten Ostindischen Compagnie, bis hin zur Beschreibung von Produktionsprozessen, aber auch des Schmuggels oder militärischer Auseinandersetzungen. Der mit rund sechzig Karten, Grafiken und reizvollen Abbildungen ausgestattete Band behandelt detailliert und kenntnisreich eines der zentralen Kapitel aus der Geschichte der „Europäisierung der Welt“. |