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Das Buch gibt einen historischen Überblick über die Entstehung, Ausprägung und inhaltliche Konturierung zweier Theoriegattungen in Deutschland für die Zeit von 1300 bis 1700, die in der Theoriegeschichte unter den Überbegriffen Poetik und Rhetorik geführt wurden. Es geht dabei um die jeweiligen Eigenarten, um die Differenz der beiden Theorietraditionen, aber auch um ihre wechselseitigen Bezüglichkeiten und theoretischen Komplementaritäten. Zunächst wird ein Quellenüberblick über die lateinischen und deutschsprachigen Zeugnisse beider Theoriestränge seit dem 14. Jahrhundert gegeben. Sodann werden die wichtigsten theoretischen Inhalte vergleichend dargestellt. Dabei stehen der deutsche Renaissance-Humanismus, aber auch wichtige Quellen der Barockzeit im Mittelpunkt. Es folgt die exemplarische Analyse eines Schlüsselwerkes der aufblühenden literarischen Gutenberggalaxis in Deutschland, Sebastian Brants Narrenschiff von 1494, in dem sich die von den Zeitgenossen als Maßstab setzend erachteten poetologischen Maximen des altrömischen Poetiktheoretikers Horaz spiegeln lassen. Unter dem Stichwort des Aufbruchs werden abschließend noch einmal die in frühneuhochdeutscher Zeit entstandenen Theoriebewegungen auf dem Gebiet von Poetik und Rhetorik in einer Zusammenschau gewürdigt.
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