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1864 wurden im russischen Zarenreich Gerichte eingeführt, die dem Prinzip der Gewaltenteilung und der Rechtsstaatlichkeit verpflichtet waren. Sie sollten die Bevölkerung zu einem „Gefühl für die Gesetzlichkeit“ erziehen und die Rechtsprechung vereinheitlichen. Die neuen Gerichte und die Juristen, die nun in Stadt und Land erschienen, brachten jedoch nicht nur ein neues Gerichtswesen. Sie trugen zugleich auch Vorstellungen von gesellschaftlicher Ordnung an die Menschen heran, die im Widerstreit zur Autokratie standen und der Bevölkerung des multiethnischen Imperiums fremd waren. Lena Gautam zeigt in ihrer Studie, wie Menschen im Zarenreich mit den neuen Gerichten umgingen, wie es sie veränderte und was dies schließlich für die soziale Ordnung im russischen Imperium bedeutete. Zugleich bietet der Band Antworten auf allgemeine gesellschaftliche Fragen: Wie gehen Menschen mit Rechtsordnungen um, die ihnen fremd sind, wie beeinflusst Recht die Vorstellungen, die sich Menschen von der Welt machen und was bedeutet Recht für staatliche Herrschaft? |