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Der 1219 verstorbene Abt der Zisterze Schöntal an der Jagst vertraute einem seiner Mitbrüder an, daß er über die Gabe verfüge, Dämonen zu sehen und zu hören. Dieser zeichnete die Wahrnehmungen Richalms wörtlich auf und ließ sich seine Notate vom Abt authentisieren. Die schriftlich fixierten, teilweise in Dialogform wiedergegebenen Einsichten und Empfindungen Richalms bieten Einblick in das nicht konfliktfreie Leben eines kleinen Konvents und in die psychischen Befindlichkeiten des von Krankheiten gezeichneten Abtes, der sich von Jenseitsmächten überwacht und verfolgt fühlte. Das zwischen Tagebuch, Autobiographie und Visionsbericht angesiedelte Werk ist ein einzig-artiges Dokument, das sich nur mit den Schriften Otlohs von St. Emmeram und Opicinos de Canistris vergleichen läßt. Das bisher erst einmal von Bernhard Pez 1721 in gekürzter und zensierter Form publizierte Werk ist hier auf der Basis aller bisher ermittelten Handschriften ediert. In der Einführung zur Edition wird unter anderem das Nachwirken Richalms in der dämonologischen Literatur der Neuzeit aufgezeigt.
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