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Rumänien nimmt in der Geschichte der Deutschen in Ost- bzw. Südosteuropa nach 1945 insofern eine besondere Rolle ein, als dass die deutschsprachige Literatur hier, wenn auch unter dem Einfluss politischen Zwangs und kommunistischer Ideologie, weiterexistieren konnte. Doch auf welche Weise haben Minderheitenautoren unterschiedlicher Herkunft nach 1945 im Kontext von Zensur und politischer Repression an die literarischen Traditionen der Zwischenkriegszeit angeknüpft? Wie wurden die interethnischen Beziehungen in Siebenbürgen verarbeitet?
Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, untersucht Silvia Petzoldt in ihrer Studie literarische Selbst- und Fremdbilder der deutschen und ungarischen Minderheit in Rumänien am Beispiel von zwei Autoren: In vergleichender Perspektive werden das kaum erforschte Lebenswerk des Rumäniendeutschen Paul Schuster (1930−2004) und der identitätsstiftende Tagebuchroman „Mutter verspricht guten Schlaf“ (Anyám könnyű álmot ígér, 1970) des Siebenbürger Ungarn András Sütő (geb. 1927 in Cǎmǎraşu/Pusztakamarás-2006, Budapest) analysiert. Auf der Basis eines äußerst heterogenen Quellenmaterials – die schriftstellerischen Werke bzw. der Nachlass des Schriftstellers Paul Schuster einerseits und Quellen zur Geschichte der Minderheiten in Rumänien andererseits – vermittelt die Studie so neue Erkenntnisse zur Selbstverortung der Minderheiten im kommunistischen Rumänien der 1960er bzw. 70er Jahren. |