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Die Teile 1 bis 3 des Katalogs der Manuscripta magdeburgica beschreiben die Handschriften der Gruppe Mss. Magdeb. der Staatsbibliothek zu Berlin. Handschriften mit Magdeburger Provenienz sind allerdings auch in den Signaturengruppen Mss. Lat. und Mss. Theol. Lat. enthalten, die bereits im 17. Jahrhundert auf Befehl des Großen Kurfürsten aus dem Domstift Magdeburg nach Berlin überführt wurden. Neue Erkenntnisse zu kodikologischen Besonderheiten sowie zu Einbänden und Provenienzen ermöglichen heute eine grundlegende Überarbeitung der Beschreibung von Valentin Rose (Berlin 1901–1905).
Teil 4 des Kataloges enthält in Ergänzung zu Teil 1 bis 3 die Neubeschreibungen von 47 der Codices electorales, die nachweislich aus Magdeburg stammen. Es handelt sich um Codices des 10. bis 16. Jahrhunderts, hauptsächlich aber aus dem 13. bis 15. Jahrhundert. Dazu gehören z.B. der bekannte „Codex Wittekindeus“ (Evangeliar, 10. Jahrhundert), ein Fragment aus den „Pharsalia“ des Lucan (10 Blätter, 13. Jahrhundert) sowie das „Liber ordinarius ecclesiae Magdeburgensis“ vom Anfang des 16. Jahrhunderts, das das verlorene, kirchenhistorisch wichtige „Rituale Magdeburgense“ weitgehend ersetzt. Eine Anzahl der meist sorgfältig überwiegend auf Pergament geschriebenen Codices ist illuminiert und konnte aufgrund jüngster Forschungen in toto oder in Teilaspekten neu eingeordnet werden. Bemerkenswert sind auch einige Bände aus dem Magdeburger Franziskanerkonvent, von dessen Bibliothek sonst keine Zeugnisse existieren. Als Nachtrag zu Teil 1 wird zudem das bisher als Kriegsverlust geltende Ms. Magdeb. 43 beschrieben, das erst kürzlich in der Russischen Staatsbibliothek in Moskau entdeckt worden ist. |