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Der Germanist Wilhelm Scherer (1841–1886) gehört zu den einflussreichsten Persönlichkeiten des deutsch-österreichischen Wissenschaftsbetriebs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er schärfte das methodische Profil der Germanistik im Kontakt mit der zeitgenössischen Philosophie und Geschichtswissenschaft und setzte sich für eine Zusammenarbeit aller Geistes- und Kulturwissenschaften ein. Als Professor in Wien, Strassburg und, seit 1877, in Berlin verwirklichte er die Öffnung der Germanistik für die Beschäftigung mit neuerer Literatur. Der umfangreiche Nachlass birgt nicht allein Material zu Scherers Biografie und Werk. Die Hinterlassenschaft stellt einen wichtigen Quellenfundus zur Fachgeschichte der Germanistik sowie anderer Disziplinen – etwa Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte – dar, mit deren Repräsentanten Scherer in Verbindung stand; sie ist überdies von zentraler Bedeutung für die Bildungs- und Mentalitätsgeschichte der Epoche. Wahrend Scherers Hauptnachlass bereits 1935 von der Preussischen Akademie der Wissenschaften übernommen wurde, gelangte ein umfangreicher Teilnachlass mit privaten Dokumenten und Korrespondenzen erst relativ spät, 1982, in die Staatsbibliothek zu Berlin – Preussischer Kulturbesitz. Der Band umfasst einen gemeinsamen Abdruck der Verzeichnisse zum erst jüngst erschlossenen Teilnachlass und zu dem in der Forschung seit langem bekannten Hauptnachlass, der sich heute im Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften befindet. Die detaillierten Verzeichnisse zu Scherers Manuskripten, Lebenszeugnissen und Korrespondenzen werden durch Vorworte zur Bestandsgeschichte eingeleitet und sind durch ein kommentiertes Namensregister sowie weitere Materialien eingehend erschlossen.
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