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Die 59 beschriebenen spätmittelalterlichen Codices fügen sich hinsichtlich ihrer Bibliotheksheimat (Fürstbischöfliche Hofbibliothek, Dominikanerkonvent Eichstätt, Augustinerchorherrenstift Rebdorf, Benediktinerkloster Plankstetten) und Vorbesitzer nahtlos in das Gesamtbild des Eichstätter Handschriftenbestands ein. Verfasser der Texte, die zwischen dem letzten Viertel des 14. und der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstanden, waren Kleriker, dominikanische Ordensleute, eine dominikanische Ordensfrau und Studenten, die später verschiedenste Ämter im Dienst der Kirche versahen. Die Schriftheimat der hier beschriebenen Codices konzentriert sich auf den süddeutschen Raum, begrenzt im Westen durch den Lauf des Rheins, vom Oberrhein bis zum Hauptsitz des dominikanischen Ordensstudiums der Teutonia, Köln. Die Grenze der Schriftheimat im Osten markiert die Linie zwischen den Universitätsstädten Leipzig, Prag und Wien, während sie südlich bis Bologna und Padua ausgreift. Repräsentativ ausgestattete Stücke sucht man hier vergebens. Thematisch umspannen die Gebrauchshandschriften den gesamten spätmittelalterlichen Fächerkanon aus Theologie, Kirchenrecht und praktischer Seelsorge. Ihr besonderer Wert liegt darin, dass sie historische Wirklichkeiten präziser erfassen und größere, umfassendere Lebenswelten erschließen. Die hier versammelten Texte setzen sich mit den Anforderungen des Lebens auf verschiedenste Weise auseinander und ermöglichen einen kaleidoskopischen Blick auf die Welt des Spätmittelalters.
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