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Schon vor der Einnahme Galliens begann ein durch Kulturkontakte initiierter Prozess der Romanisierung, aus dem eine gallo-römische Variante der Provinzialkultur hervorging, die römische und keltische Traditionen vereinte. Vor allem im Bereich der Religion ist die kulturelle Vermischung und Neuformung deutlich zu erkennen. Neben einem gallo-römischen Pantheon entsteht ein völlig neuer Typus des Heiligtums, der nur in den nordwestlichen Provinzen des Imperium Romanum zu finden ist: der gallo-römische Umgangstempel.
Diese Tempelgattung wird in Julia Budeis Studie unter Gesichtspunkten untersucht, die in der provinzialrömischen Forschung erst seit Kurzem Anwendung finden. Zu ihnen gehören die genaue Betrachtung der Lage der Bauten innerhalb der Landschaft sowie ihre räumlichen Bezüge. Über diese Aspekte können neue Erkenntnisse in Bezug auf die Wahrnehmung des Raumes und der entstandenen Religion gewonnen werden. Zudem bietet sich durch die Untersuchung eine neue Perspektive auf die Frage der Romanisierung und die häufig gestellte Frage nach der Gewichtung der römischen und keltischen Traditionen innerhalb der neuen Kultur. |