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Ogais „Noël“ handelt von dem klassisch-chinesisch wie japanisch und europäisch gebildeten "homme de lettres" und symbolhaften Repräsentanten eines Landes, das nach einer ersten Begegnung mit dem abendländischen Glauben im „christlichen“ Jahrhundert dessen exklusiven Monotheismus als „böse Religion“ unter Todesstrafe stellte, bevor es im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts das Christentum neu zu entdecken begann. Bei ihren Nachforschungen zur Kulturgeschichte des Weihnachtsfests in Japan begegneten die Autoren dem Schriftsteller Mori Rintaro (1862–1922), genannt Ogai („Möwenfern“), der von seinen Lesern und der wissenschaftlichen Literatur zwar wenig mit dem Christentum in Verbindung gebracht wird, aber von 1913 bis zu seinem Tod Jahr für Jahr mit seiner Familie das Weihnachtsfest beging – „Noël spielte“. Sie fragen danach, welche Gedanken Mori Rintaro und seine Familie mit dem verbanden, was für zahllose Christen „der seligste Abend des Jahres“ (Nietzsche, 1858) war, und was darüber hinaus ihre Wahrnehmung des Christentums kennzeichnete. Die Autoren erzählen aus dem Leben Mori Rintaros und der Seinen seit Rins Kindheit im südwestjapanischen Burgstädtchen Tsuwano, als er in Gestalt der „Verborgenen“, der Märtyrer im Christenlager seiner Heimatstadt, erstmals mit der abendländischen Religion in Berührung kam. Die Chronik endet ein Jahrzehnt nach dem Tod des letzten seiner Kinder, Annes – die jenseits ihrer Lebensmitte die Taufe empfing und ihre Eltern in der Nähe ihres katholischen Glaubens wähnte -, mit einem nochmaligen Blick auf das Städtchen Tsuwano, das fünf Generationen nach dem Christenlager jährlich einmal, am Verfassungsgedenktag, zu einem Marien-Wallfahrtsort wird. |