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Der Tempel der Satet liegt im südlichen Ägypten auf der Nilinsel Elephantine vor der heutigen Stadt Assuan. Er ist der einzige erhaltene Provinztempel, dessen Entwicklung sich über einen längeren Zeitraum nachvollziehen lässt. Die ältesten Überreste datieren bis in die ägyptische Vorgeschichte zurück und stehen am Beginn einer 3000-jährigen Geschichte reicher archäologischer Hinterlassenschaften. Die im Heiligtum verehrte lokale Gottheit Satet stand sowohl mit der jährlichen Nilflut als auch mit dem Schutz der südlichen Landesgrenze in Beziehung und hatte somit Bedeutung für ganz Ägypten.
Im zweiten Band zu den Funden aus dem Satettempel werden mehr als 33.000 Objekte untersucht, die bei den Ausgrabungen des Deutschen Archäologischen Instituts im direkten Tempelbereich dokumentiert wurden. Die Mehrzahl von ihnen datiert in die 6. bis 18. Dynastie (2./3. Jahrtausend v.Chr.). Identifiziert wurden unter den Fundstücken Beigaben aus Gründungsdepots von Tempelneubauten des Mittleren und Neuen Reichs sowie dekorative Architekturelemente aus dem Alten Reich. Geräte für die täglichen Kulthandlungen lassen auf das Inventar des Tempels schließen. Die größte Gruppe von Funden sind jedoch Weihgaben, darunter nicht nur Gegenstände des täglichen Lebens, sondern auch speziell gefertigte Votive. Ihr Auftreten wird von den religiösen Praktiken wie auch vom sozio-ökonomischen Hintergrund im Wandel der Zeit bestimmt und gibt Aufschluss über die Votivpraktiken der lokalen Bevölkerung. In einem abschließenden Katalogteil werden zahlreiche mit Zeichnungen illustrierte Objekte beschrieben und in ihrem archäologischen Kontext vorgestellt. |