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Alttestamentliche Texte werden meist ohne Rücksicht auf die topographischen Gegebenheiten ausgelegt. Fragen nach der Lokalisierung biblischer Orte werden derzeit kaum von Bibelwissenschaftlern und Archäologen gestellt. Vielmehr beschränkt man sich auf die Beschreibung des textlichen oder archäologischen Befundes, ohne beide Bereiche in einen fruchtbaren Dialog zu bringen. Die Studie von Erasmus Gaß behandelt alle Ortsnamen, die im Richterbuch vorkommen, und versteht sich damit als Nachschlagewerk zu weit über 100 biblischen Ortsnamen.
Zunächst wird die etymologische Ableitung des betreffenden Toponyms erörtert. Danach werden biblische sowie außerbiblische Belege aufgeführt und Folgerungen für die topographische Verortung gezogen. Anschließend werden verschiedene Identifizierungsvorschläge hinsichtlich ihres archäologischen Befundes besprochen. Die erzielten Ergebnisse werden in einem zweiten Schritt synchron und diachron ausgewertet. Im synchronen Arbeitsschritt geht es um das topographische Verständnis des Endredaktors, das freilich auch Verhältnisse einer späteren Zeit widerspiegeln kann. Im diachronen Arbeitsschritt wird nach kleinsten Einheiten gesucht, die ursprüngliche Verhältnisse bewahrt haben könnten. |