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Ergebnisse kultureller Produktions- und Aneignungsprozesse wie Translation und aus ihr resultierende (kulturelle) Praktiken, literaturkritische Debatten und Theaterinszenierungen lassen sich als kulturelle Transferprozesse anordnen, die dialogisches Denken als Handlung und Haltung voraussetzen.
Anna Majkiewicz widmet sich in ihrer Studie dem Dialograum, in dem sich das literarische Schaffen Elfriede Jelineks in Polen bewegt. Dabei werden sowohl Reaktionen auf die Prosawerke der österreichischen Nobelpreisträgerin im literaturkritischen Umfeld als auch die öffentliche „Zurschaustellung“ ihrer Texte (Theateraufführungen) betrachtet. An ausgewählten Beispielen wird zudem der weitere Kulturraum des Übersetzungsprozesses untersucht, in dem der Dialog zwischen der Autorin und ihrer Leserschaft zugleich Verfremdung und Differenzbildung impliziert. Die (Re)Kontextualisierung der Kultur und die Verortung der „intertextuellen Verdichtung“ wird an Textstellen sichtbar gemacht, die erst über den Vergleich der Übersetzung mit dem Original ihren subversiven Bedeutungsüberschuss erkennen lassen. |