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Der Krieg in Makedonien zwischen 1915 und 1918 und seine politischen Begleiterscheinungen sind vergessene Ereignisse des Ersten Weltkriegs. Heinz A. Richter veröffentlicht mit seinem zweiten Band zum Krieg im Südosten auf der Grundlage von Literatur aus Deutschland, Österreich, England, Frankreich und Griechenland die erste umfassende wissenschaftliche Studie zur militärischen und politischen Entwicklung in Makedonien.
Nach zahlreichen erfolglosen, von ihrem befestigten Brückenkopf bei Saloniki aus erfolgten Offensiven der Alliierten, die an den vereinten Kräften der Bulgaren und Deutschen scheiterten, wurden 1918 die deutschen Truppen fast völlig abgezogen, um an der Westfront eingesetzt zu werden. Die kriegsmüden Bulgaren konnten den Angriff nicht aufhalten, und die bulgarische Front in Makedonien brach zusammen. Es war eine lokale Niederlage, aber sie wurde von Hindenburg und Ludendorff in Deutschland zu einer Art zweiter Dolchstoßlegende umstilisiert, um so die von ihnen zu verantwortende Niederlage im Westen zu kaschieren. Der griechische König versuchte, sein Land aus dem Krieg herauszuhalten, was ihm jedoch vom Oberbefehlshaber über die Truppen in Saloniki Sarrail als pro-deutsche Politik ausgelegt wurde. Sarrail tat alles, um Konstantin I. vom Thron zu stürzen, unterstützt durch den ehemaligen Ministerpräsidenten Eleftherios Venizelos, der glaubte, durch einen Kriegseintritt auf Seiten der Alliierten den Traum von der Megali Idea verwirklichen zu können. Das Ergebnis war das, was die Griechen den Ethnikos Dichasmos, die nationale Spaltung, nennen. Sie prägte die griechische Politik für viele Jahre. |