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Als Baupolitik wird hier die Summe der Funktionen der Bauten innerhalb des politischen Systems des Herodes verstanden. In Anlehnung an semiotische Architekturtheorien soll dabei als theoretische Grundlage „Funktion“ denotativ und konnotativ verstanden werden. Das bedeutet, dass beispielsweise ein Palast nicht nur die Funktion hat, seinem Besitzer ein angenehmes und bequemes Leben zu bereiten, sondern gleichzeitig herrschaftsideologische Konnotationen besitzt, die durch unvermeidbare, in einer „Zeichensprache“ erfolgende Kommunikation mit Betrachtern bei diesen geweckt werden.
Der einleitende historische Überblick konzentriert sich vor allem auf politische, religiöse und – unter dem Gesichtspunkt der Baupolitik – auch ökonomische Aspekte und befasst sich ferner mit Flavius Josephus, von dem die ausführlichste erhaltene schriftliche Quelle zu Herodes stammt. Dazu wird ein knapper Überblick über den Forschungsstand geboten. Den Hauptteil der Arbeit bildet die Analyse der Bauprojekte des Herodes, wobei angestrebt wurde, alle nachweisbaren Bauten zu erfassen. Die Bauprojekte werden einzeln und in ihrem Umfeld behandelt, hierbei ist die Reihenfolge eine Kombination aus chronologischer und topographischer Abfolge. |