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Die Diskurse um Erotik und Pornografie zwischen Moral und Kommerz haben eine lange Vorgeschichte. Spätestens im Zeitalter der Industrialisierung war Pornografie zu einem bürgerlichen Phänomen avanciert, und die subversive Komponente, die noch den philosophischen Roman des Aufklärungszeitalters auszeichnete, verblasste allmählich. Mittlerweile zählt die Erotika- und Pornoindustrie zu den Marktführern im internationalen Handel. Mit der Jahrtausendwende und der fortschreitenden Verbreitung des Internets erlebte der Erotikhandel einen neuerlichen Entwicklungsschub – das Onlineangebot vermochte diese Branche noch weiter zu dynamisieren. Dennoch kam es, vor dem Hintergrund der seit je vorherrschenden Doppelmoral im Umgang mit Sexualität, Erotik und Pornografie, mit dem Erscheinen des Erotiktitels Shades of Grey im Jahr 2011 zu einem Skandal im Buchhandel.
Im hier vorgelegten Sammelband werden Einzelaspekte im Geschäft mit Erotik und Pornografie über einen Zeitraum vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart aufgegriffen. Im Bereich der interdisziplinär ausgerichteten Buch- und Verlagsgeschichtsschreibung liegt damit eine Pionierarbeit vor, die Forschungsimpulse geben soll und sich als Auftakt für die systematische Erforschung dieses facettenreichen Themas versteht. |