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Von den Feldzügen des Zweiten Weltkriegs gehören der italienisch-griechische Krieg von Oktober 1940 bis April 1941 und der deutsche Griechenlandfeldzug (April bis Mai 1941) immer noch zu den Stiefkindern der historischen Forschung. In Italien hat man diesen Krieg verdrängt, und eine wissenschaftliche Aufarbeitung gibt es bis heute nicht. Auch in Deutschland hat sich die Forschung kaum mit diesem Thema beschäftigt; der Balkanfeldzug wurde als kurze Episode vor dem Russlandfeldzug betrachtet. In Großbritannien ist eine größere Zahl von Darstellungen erschienen, die alle einen stark apologetischen Charakter haben, da sie die britische Entscheidung, den Griechen zu Hilfe zu kommen, rechtfertigen; obwohl diese Hilfe – wie auch ein Jahr zuvor in Norwegen – zu einem militärischen Fiasko führte und den siegreichen britischen Vorstoß in Nordafrika erheblich behinderte.
Heinz A. Richters Studie zu Griechenland im Zweiten Weltkrieg zeigt die Zusammenhänge zwischen der britischen Entscheidung, Griechenland militärisch zu unterstützen, und der amerikanischen Lend-lease-Gesetzgebung auf. An seine Darstellung anschließend widerlegt Richter die von allen Beteiligten gleichermaßen beanspruchte Geschichtslegende, wonach der Griechenlandfeldzug Hitler den Sieg vor Moskau gekostet und damit letztlich zu seiner Niederlage geführt habe. Im Oktober 2010 jährten sich der italienische Angriff auf Griechenland und im April 2011 der deutsche, die Operation Marita, zum 70ten Mal. Die Studie erscheint zu diesem Anlass in zweiter, überarbeiteter Auflage. |