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Während des Nationalsozialismus nahm erstmals ein Regime gezielten Einfluss auf die kindliche Gedankenwelt. Nationalsozialistische Ideale sollten die geistige Entwicklung des Kindes über Spielzeug, Schulbücher, Sammelbildalben und Romane durchdringen. Die Kindheit als Start in das Leben unterlag so der Vereinnahmung durch das Regime, das sich systematisch aller in der Welt der Kinder wahrgenommenen Medien bediente.
Die Bibliothek der Universität Eichstätt besitzt eine breite Palette von Kinderbüchern aus jener Zeit, die nun in einer Ausstellung präsentiert werden. Gleichfalls aus der Bibliothek stammt ein einzigartiger in Zinn gegossener Festzug – ein Abbild des Festzugs, der im Nationalsozialismus ab 1937 alljährlich zum „Tag der Deutschen Kunst“ in München stattfand. Während dieses Panorama aus Zinn die Tradition und Überlegenheit der deutschen Kultur illustrierte, diente das ausgestellte Spielzeug vor allem dem Einüben des militärischen Lebens: Kriegsspielzeug wie Elastolin-Figuren und Metallfahrzeuge, aber auch Heeres-Quartette und Brett spiele wie „Bunker“ und „Kriegsschach“ zeigen in aller Deutlichkeit, in welche Richtung auf die Erziehung der Kinder Einfluss genommen werden sollte. |