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Der interdisziplinär angelegte Tagungsband Visualisierung des Wunderbaren geht der Frage nach, wie sich Gegenstände des Wunderbaren in literarischen Texten verändern, wenn sie visuell vergegenwärtigt werden und wie sich bildliche Darstellungen und Objekte zu Diskursen des Wunderbaren verhalten. Dabei wird das Wunderbare als gleichermaßen ästhetische wie epistemische Konfiguration aufgefasst, die auf die Evokation von Verwunderung zielt. Elemente des Wunderbaren transportieren Aspekte des Wissens, die in hohem Maße an die Form ihrer Darstellung, ihrer Medialität und Materialität geknüpft sind und sich immer dann verändern, wenn sie ‚in Bewegung‘ geraten.
Der Band fokussiert Beschreibungen von Elementen des Wunderbaren in literarischen Texten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit und die Frage, wie Visualisierungen diese Elemente aufnehmen (oder gerade nicht berücksichtigen) und begleiten, sie dadurch ergänzen, kontrastieren, verschieben oder stimulieren. So liegt ein zentraler Schwerpunkt der einzelnen Beiträge auf der Analyse der Dynamik zwischen literarischen und visuellen Darstellungen des Wunderbaren. Die Untersuchungen berücksichtigen sowohl kunsthistorische und architektonische als auch religiöse, literatur- und kulturwissenschaftliche Gegenstände und analysieren eine Vielzahl mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Materialien, illustrierter Handschriften und Frühdrucke wie beispielsweise Stunden- und Gebetsbücher, französische ‚poésie flamboyante‘, Kräuterbücher und Legendare. |