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Augustus nahm für sich in Anspruch, die endgültige Befriedung des gesamten Erdkreises errungen zu haben. Im Osten stand dafür die Schlacht von Actium (31 v.Chr.), woraufhin die Nikopolis in Epirus gegründet wurde, im Westen der Triumph (25 v.Chr.) über die letzten aufständischen Barbaren in Hispanien, gefolgt von der Gründung der Colonia Augusta Emerita. Während aber die Gründung von „Nikopolis“ einen glorreichen Sieg verherrlichte, sollte die Gründung von „Emerita“ den endgültig hergestellten Frieden auf der ganzen Welt feiern: „Colonia emerita“ verkündet „die (durch militärische Tüchtigkeit) wohlverdiente Heimstatt (der nunmehr pensionierten Soldaten)“.
Die im fernen Westen des Imperium Romanum aus dem Boden gestampfte Stadt „Emerita“ (heute Mérida), wenig später zur Hauptstadt der Provinz Lusitania erhoben, wurde in kürzester Zeit zu einer hochmodernen Großstadt ausgebaut. Symbol des römischen Griffs nach dem äußersten Westen der bewohnten Erde ist die mehr als 750 Meter lange, gewaltige Brücke, die aus der Stadt über den Fluss Ana (heute Guadiana) in Richtung des Oceanus führt. Bedeutende Reste sind erhalten von Stadtmauern und Toren, Straßennetz und Kanalisation, mehreren monumentalen Frischwasserleitungen sowie öffentlichen Plätzen mit ihren Tempeln. Ebenfalls wohlerhalten sind der kürzlich restaurierte, außerhalb der Stadt gelegene Circus, das von Augustus selbst gestiftete Amphitheater und das von Agrippa finanzierte Theater, aus dem zahlreiche Skulpturen geborgen werden konnten, die heute in dem von Rafael Moneo gebauten „Nationalmuseum für römische Kunst“ ausgestellt sind. Diese reichen Funde und wohlerhaltenen monumentalen Reste der Colonia Augusta Emerita haben Mérida zu Recht den Ehrentitel „das spanische Rom“ eingetragen. |