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Der Katalog der juristischen Handschriften setzt die Reihe der modernen Handschriftenkataloge der Stiftsbibliothek St. Gallen fort; die ersten beiden Bände sind 2003 und 2008 erschienen. Nach einer Einführung in die Bestands- und Herkunftsgeschichte und einem Überblick über die wichtigsten neuen Funde und Erkenntnisse werden die 80 Handschriften vorwiegend juristischen Inhalts der Abteilung V beschrieben.
Die älteste Gruppe dieser Handschriften, knapp ein Viertel der Abteilung, enthält zahlreiche berühmte Leges, Herrscherkapitularien, Dekretalen- und Kanonessammlungen sowie Pönitenzialien des 7. bis 11. Jahrhunderts. Die Codices des 12. bis 14. Jahrhunderts umfassen hauptsächlich Werke zum Buß- und Beichtwesen sowie Bearbeitungen des Decretum Gratiani, des Liber Extra, des Liber Sextus und des Corpus iuris civilis. Hervorzuheben sind drei Handschriften mit sehr frühen Glossen der aufblühenden Kanonistik aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts sowie neu entdeckte, nur sehr selten überlieferte voraccursische Glossen in einer römischrechtlichen Handschrift des 13./14. Jahrhunderts. Ungefähr die Hälfte der Codices datiert aus dem 15. Jahrhundert. In diesen finden sich vor allem Kommentare und Kurzfassungen zu den Büchern des Corpus iuris canonici, ebenso Bußsummen und ihre Kommentare, aber auch Hilfsmittel zum Verständnis der Bibel und des Kirchenrechts, moraltheologische Traktate, Predigten und Weiteres. Eine größere Zahl von Handschriften gelangte als Teil der Büchernachlässe des St. Galler Abts Kaspar von Breitenlandenberg († 1463) und des St. Galler Konventualen und Rechtsgelehrten Johannes Bischoff († 1495) in die Klosterbibliothek. |