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In der Überschreitung von Grenzen sowie im Ausloten von intermediären Räumen und Zwischenzuständen liegt eine zentrale Dimension von Friederike Mayröckers Spätwerk. Angetrieben von den Impulsen der Avantgarde reizen die letzten Bände ästhetische und sprachliche Normen aus, transzendieren Identitäten, Gattungsgrenzen sowie Text- und Wirklichkeitsebenen.
Die Beiträge des Bandes gehen den vieldimensionalen Transgressionen in Mayröckers Schreiben nach, dessen entgrenzende Potenzialität aus den über die Jahre ausdifferenzierten und modifizierten avantgardistischen Schreibweisen heraus entfaltet wird. Transgressionen werden in ihrem Wortsinn als Überschreitung oder Durchbruch gleichbedeutend mit Innovation verstanden, wie sie zum Paradigma der Avantgarde, aber auch der Moderne schlechthin wurde. Erhellend für Mayröckers Spätwerk ist das Transgressive aber auch in den Ausweitungen, die der Begriff im Zuge des ‚performative turn‘ erfahren hat, etwa in den Konzepten des Transitorischen und der Liminalität, die sich mit Grenzen, Schwellen und Prozessen des Wandels beschäftigen. Die Vielfalt der theoretischen Zugänge in diesem Band lässt die Vielschichtigkeit der transgressiven Dimensionen in Mayröckers Spätwerk hervortreten und beweist die Offenheit der Texte für unterschiedliche Lesarten. Das von Mayröcker angesteuerte entgrenzte Schreiben scheint dabei auch ein Überschreiten der verfügbaren Begrifflichkeiten herauszufordern. |