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Vormoderne wunder-Darstellungen können verschiedenartig gestaltet sein und unterschiedlichen Wissensbereichen zugehören, insbesondere der Religion, aber auch der Natur oder der Kunst. Sie alle verbindet die Eigenschaft, denjenigen, die sie wahrnehmen, unvertraut zu erscheinen und sie in Erstaunen zu versetzen. Gleichwohl sind Darstellungen von wundern in Texten und auch in Bildern maßgeblich durch das Wiederholen von Ähnlichem und durch die Herausbildung von Reihen gekennzeichnet.
Die Analysen des Sammelbands gelten der Ästhetik von Phänomenen, die im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit im deutschen Sprachraum als wunder bezeichnet werden. Gegenstand der Beiträge ist das Spannungsverhältnis zwischen Fremdheit und Verwunderung auf der einen sowie Wiederholung und Serialität auf der anderen Seite, das das mittelalterliche wunder grundlegend auszeichnet. |