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Die von Stephan Kessler herausgegebene zweisprachige Ausgabe polnischer und litauischer Idyllen dokumentiert die literarische Gattung der Idylle in der Zeit von 1747 bis 1825. Es handelt sich bei den übersetzten Texten um einen literarischen Schatz, der außerhalb von Polen und Litauen weitgehend unbekannt ist und zum Teil erstmals eine moderne Ausgabe bzw. Übersetzung erfährt. Die Idyllen sind Liebesgedichte aus der Zeit des Spätklassizismus, Sentimentalismus und der Frühromantik, die polnische und litauische Adelige sowie Gelehrte aus Ostpreußen verfassten. Insgesamt werden in zwei Teilen 116 polnische und 101 litauische Texte editiert, Autoren sind u.a. Kazimierz Brodziński, Alexander Chodźko, Franciszek Karpiński, Franciszek Dionizy Kniaźnin, Józef Epifani Minasowicz, Adam Naruszewicz, Ludwik Osiński, Jan Paweł Woronicz, Antanas Klementas und Antanas Strazdas. Ein Teil des litauischen Textkorpus besteht zudem aus litauischen Volksliedern, die als Idyllen rezipiert wurden.
Alle Texte sind parallellaufend ins Deutsche übersetzt, kritisch ediert und kommentiert. Vor allem im litauischen Teil des Buches werden umfangreiche Erläuterungen gegeben, die die Symbolik der Liebesgedichte erschließen. Das macht den Band nicht nur zu einer historischen Dokumentation, sondern auch zu einer geeigneten Studienlektüre. Einleitungen in die beiden Teile des Buches, Kurzbiografien der Autoren und ein ausführliches Register runden die Edition ab. |