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Im späten Mittleren Reich und der 2. Zwischenzeit wurde die Bevölkerung Ägyptens mit zwei vormals unbekannten Phänomenen konfrontiert: zum einen mit der Ansiedlung einer nicht unbedeutenden Anzahl von asiatischen Migranten im östlichen Nildelta und zum anderen der daraus resultierenden Herrschaft zweier ausländischer Dynastien, den Vorgängern der Hyksos (14. Dynastie) und den Hyksos selbst (15. Dynastie), die den Norden des Landes und den Handel mit der Levante ca. 200 Jahre kontrollierten. Nach Ägypten waren diese Einwanderer gewiss mit Billigung der ägyptischen Krone gekommen, um eine hybride ägypto-levantinische Kultur in einem bedeutenden Handelszentrum seiner Zeit, Tell el-Dabca/Avaris, zu erschaffen. Den archäologischen Relikten zufolge, hatten diese Zuwanderer ihre Wurzeln im Nahen Osten, auch wenn ihre genaue geographische Herkunft und ihre kulturelle und „ethnische Identität“ immer noch Gegenstand aktueller Forschung sind.
In dieser Publikation, die im Rahmen des ERC Advanced Grants “The Enigma of the Hyksos” unter der Leitung von Manfred Bietak entstanden ist, wird speziell untersucht, inwiefern fremde Bestattungssitten, die in der Mittleren Bronzezeit im Ostdelta Ägyptens zu fassen sind (die Beigabe von Waffen, Eseln, Capriden, der Fakt, dass die Bestattungen innerhalb der Siedlung vorgenommen wurden, sowie mögliche Gefolgschaftsbestattungen), zur Erhellung der immer noch offenen Frage nach der genauen Herkunft der Zuwanderer beitragen können. |