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Von 1966 bis 1975 lebte und arbeitete der heutige Erzbischof von Rabaul, Karl Hesse MSC, unter den Chachet im Bergland der Gazelle-Halbinsel Papua-Neuguineas. Die Chachet, von ihren Nachbarn an der Küste als Baininger bezeichnet, lebten äußerst zurückgezogen. Fabeln, Legenden und Vorurteile über sie waren sowohl unter der übrigen einheimischen Bevölkerung wie unter den Europäern weit verbreitet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Kontakte mit der Außenwelt enger und stetiger. Katholische Geistliche aus Österreich und Deutschland zählten zu den ersten Europäern, die diese Kontakte aufnahmen und ausbauten. Zu diesen gehörte Karl Hesse, der 1966 als Ortspriester zu den Chachet versetzt wurde, von denen bis dahin nur wenige bereits christlich waren. Im Mittelpunkt ihres Lebens stand der Glaube an A Jos, die Geister. Hesse hat das Leben der Chachet nicht nur beobachtet, sondern aktiv daran teilgenommen. So entstanden aus unmittelbarer Nähe Aufzeichnungen über die Sagen, den Glauben und die Tänze der Chachet, die in Form von Tagebuchnotizen und Briefe in diesem Buch abgedruckt werden. Sie dokumentieren Hesses Erlebnisse und Erfahrungen unter den Chachet und seine eigene Tätigkeit.
Die Aufzeichnungen reichen bis in das Jahr der Erlangung der staatlichen Unabhängigkeit Papua-Neuguineas. Sie sind heute ein faszinierendes Zeitdokument aus der kolonialen Endzeit Papua-Neuguineas und nicht zuletzt auch eine wertvolle historische und ethnologische Quelle zur Kontakt-, Kultur-, Mentalitäts-, Missions- und Religionsgeschichte Papua-Neuguineas. |