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Der vierte Teil der fünfbändigen Quellenedition behandelt Pulati, die kleinste albanische Diözese. Nachdem dort 877 zum ersten Mal ein Bischof erwähnt wurde und nach der türkischen Eroberung zunächst nur Titularbischöfe ernannt wurden, erhielt Pulati erst 1698 wieder einen Bischof, der im Land residierte; die Stelle war allerdings gleich dreimal über längere Zeit vakant. Pulati war ein städteloses Gebirgsland mit patriarchalischen Lebensverhältnissen. Von der türkischen Herrschaft relativ unbehelligt lebten die Bewohner nach ihrem traditionellen Gewohnheitsrecht, das oft den Vorschriften der katholischen Kirche widersprach.
Die von Peter Bartl herausgegebenen und bearbeiteten 76 Dokumente aus den Jahren 1628 bis 1909 sind in italienischer Sprache verfasst und wurden mit vier Ausnahmen dem Historischen Archiv der Propaganda Fide in Rom entnommen. Aufgenommen wurden nicht nur Visitationsberichte, sondern auch Briefe von Bischöfen und anderen kirchlichen Würdenträgern, die über die Zustände in der Erzdiözese berichten. Die Dokumente geben Auskunft über die konfessionellen Verhältnisse, informieren über Geschichte wie Volkskultur und sind außerdem eine wichtige Quelle für die historische Geografie Mittelalbaniens. Alle Dokumente sind mit detaillierten Kopfregesten und kommentierenden Anmerkungen versehen. In einer ausführlichen Einleitung wird zudem auf Geschichte und Grenzen der Diözese, auf einzelne Pfarreien und ihre Bewohner, den Klerus, auf Islamisierung und Kryptochristentum, Bräuche und Sitten der Bevölkerung und die politischen Verhältnisse eingegangen. Eine Ortsnamenkonkordanz und ein Register der Orts- und Personennamen sowie der Sachbegriffe runden den Band ab. |