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Die Forschung zum Werk des österreichischen Barockbaumeisters Johann Bernhard Fischer von Erlach (1656-1723) galt - nicht zuletzt aufgrund der umfassenden Darstellungen Hans Sedlmayrs und Hans Aurenhammers - als eine der am gründlichsten analysierten Gebiete innerhalb der österreichischen Barockarchitektur. Dies hatte zeitweise einen gewissen ‚Stillstand‘ in der Betrachtung zur Folge, der erst in den 80er und 90er Jahren des 20. Jahrhunderts durch verschiedene Beiträge, Dissertationen, Symposien sowie Anregungen aus der Architekturtheorie wieder aufgehoben wurde. Die Gründung einer Fischer-von-Erlach-Gesellschaft vor einigen Jahren in Salzburg und deren Bemühen um eine Anknüpfung an das aktuelle Kunstgeschehen markierte ebenfalls einen Wendepunkt der Forschung.
Die zwölf Beiträge dieses Bandes setzen es sich deshalb zum Ziel, zum einen die vielfältigen Ansätze zur Neusichtung des Barocks im Allgemeinen (in Philosophie und zeitgenössischer Kunst) für die Forschung zum Werk Fischer von Erlachs im Besonderen zu nutzen und zum anderen die Problematik monographischer Betrachtung für allgemeine Fragen an Barock und Moderne zu öffnen. Nicht allein, dass die zeitgenössische Kunst (zum Beispiel Gordon Matta-Clark, Nam June Paik) immer schon auf die Barockkunst und insbesondere auf die Barockarchitektur sah, so hat auch die zeitgenössische Philosophie (zum Beispiel Gilles Deleuze) auf die Architektur und Philosophie des Barock reagiert. Diese verschiedenen Forschungsstränge gilt es zusammenzuführen. |