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Für ihre bahnbrechenden Arbeiten auf dem schwierigen Gebiet der indischen Grammatik haben sich drei deutsche Indologen, nämlich Otto Böhtlingk (1815–1904), Franz Kielhorn (1840–1908) und Bruno Liebich (1862–1939), besonders verdient gemacht. Anders als die ersten beiden berühmten Gelehrten dieser Triade blieb der schlesische Sanskritist Liebich jedoch vor allem denjenigen Fachleuten in Erinnerung, die sich mit der grammatischen Tradition Candragomins, eines bemerkenswerten buddhistischen Grammatikers und Dichters aus dem 5. Jahrhundert n.Chr., beschäftigten. Zwar erschloss Liebich Candragomins Sanskrit-Lehrwerk im Alleingang und veröffentlichte weitere Abhandlungen, die das Verständnis der indischen Grammatik wesentlich erleichterten, doch war über den Werdegang des Autors bisher wenig bekannt, und ein umfassender Überblick über seinen wissenschaftlichen Beitrag fehlte.
Mit der Biographie von Bruno Liebich erfüllen Dragomir Dimitrov und Anett Krause ein lange bestehendes Desiderat der Fachgeschichte. Das Buch versammelt zahlreiche Details über das Leben Liebichs, die erst nach umfangreichen Recherchen in verschiedenen Bibliotheken, Archiven und Privatsammlungen eruiert werden konnten. Zudem enthält der Band die Abschriften von mehr als 100 Briefen und Postkarten von und an Liebich sowie die Kopien sämtlicher Rezensionen zu seinen Veröffentlichungen, die Liebichs Fachkollegen bereits zu seinen Lebzeiten verfassten. Die Biographie wird durch sechs Anhänge, einschließlich eines vollständigen Schriftenverzeichnisses und zahlreicher Abbildungen, ergänzt. |