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Die Königsaaler Chronik (Cronica Aule regie), die in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts im Zisterzienserkloster Königsaal (Zbraslav) bei Prag von dessen Abt Peter von Zittau (ca. 1275–1339) verfasst wurde, berichtet über zeitgenössische Ereignisse und gehört zu den gelungensten Schöpfungen der hochmittelalterlichen europäischen Historiographie. In drei Bücher gegliedert umfasst die Chronik die Geschehnisse der Jahre 1253 bis 1338: Während das erste Buch (1253–1316), thematisch gegliedert nach Personen wie Přemysl Ottokar II., Wenzel II., Kaiser Heinrich VII., der Přemyslidin Elisabeth und Johann von Luxemburg, in idealisierter Weise mit umfangreichen Verspartien berichtet, werden in den Büchern 2 (1317–1333) und 3 (1334–1338) die zeitgenössischen Ereignisse in annalistischer Anordnung unter Beibehaltung der prosimetrischen Form festgehalten. Trotz ihrer Bedeutung als Quelle vor allem für die böhmische, mitteleuropäische und französische Geschichte des 14. Jahrhunderts war das Werk lange Zeit nur in älteren Editionen zugänglich. Die von Anna Pumprová und Libor Jan an der Philosophischen Fakultät der Masaryk-Universität in Brno/Brünn seit 2010 erarbeitete kritische Ausgabe bietet nun eine gesicherte Textgrundlage und wird durch einen modernen historischen Kommentar sowie zahlreiche Register erschlossen.
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