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Bake, Kristina
Die Ehe in der populären Druckgraphik des 16. und 17. Jahrhunderts
Reihe:
Bandnummer: 49
Umfang/Format: 511 Seiten
Sprache: Deutsch
Ausstattung: Buch (Hardcover)
Abmessungen: 16,00 × 24,00 cm
Gewicht: 1700g
Erscheinungsdatum: 01.01.2013
Preise: 30,00 Eur[D] / 30,90 Eur[A]
ISBN: 978-3-447-06629-7
30,00 Eur

Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts thematisieren Flugblätter verstärkt das Verhältnis der Geschlechter − speziell in der Ehe, der Schnittstelle von Sexualität und Emotionalität mit Ökonomie und Religion. Dargestellt werden die Partnerwahl, die gute und die schlechte Ehe, eheliche Liebe und Ehebruch. Dabei bilden das Ideal und seine Verkehrung die beiden Pole der Darstellungen, Glück und Unglück werden miteinander kontrastiert. Die oft satirisch überspitzten Drucke dienten beiden Geschlechtern zur Kompensation von Ängsten und Disziplinierungszwängen, aber auch zur Selbstvergewisserung hinsichtlich geltender Normen durch Distanzierung vom Dargestellten. Mit der Bestätigung klarer Hierarchien orientieren sie sich an einem traditionellen Herrschaftsverständnis, charakterisieren das Verhältnis der Geschlechter als naturgegeben und bestätigen die existierende Ordnung.
Kristina Bake untersucht in ihrer Studie die Ehe in der populären Druckgraphik des 16. und 17. Jahrhunderts und zeigt den entscheidenden Beitrag der Drucke zu der seit dem Spätmittelalter andauernden europaweiten Diskussion um das Verhältnis der Geschlechter auf. Die Drucke dienten nicht nur der Warnung, Distanzierung und Kompensation, sondern festigten durch ihre massenhafte Verbreitung Sichtweisen, welche ihrerseits die Wahrnehmung der Realität prägten und an der Etablierung von Normen mitwirkten. Sie griffen einerseits gängige Geschlechterstereotypen auf und trugen gleichzeitig zu ihrer Verbreitung bei. Häufig sind die problematischen Aspekte der Ehe das zentrale Thema der Flugblätter. Bake zeigt, dass sie ebenso als Ausdruck virulenter Probleme der frühneuzeitlichen Gesellschaft als auch als Versuch, diese zu bewältigen, verstanden werden müssen.

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