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Die Quellenforschung spielt in der literarischen Musikforschung nach wie vor eine zentrale Rolle; das gilt nicht weniger für die Untersuchung des liturgischen Chorals als für andere Bereiche der Musikwissenschaft. Für die Choralforschung ist jedoch die Untersuchung von schriftlichen Quellen mit besonderen Problemen verbunden: Einmal sind die Grenzen zwischen musikalischen und nicht-musikalischen Quellen schwer zu bestimmen, zum anderen ist die Zahl der handschriftlich notierten Gesangbücher enorm.
Ziel der 19 Beiträge des Bandes ist es, nicht nur eine Bilanz zu ziehen, sondern auch einen Konsensus für die zukünftige Arbeit zu erreichen. Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern, in denen die Aufarbeitung der Quellenbestände sich in einem ganz unterschiedlichen Status befindet, stellen eine reiche und inspirierende Vielfalt an Untersuchungsmethoden vor, die die ganze Bandbreite der Erschließung – von Handlisten großer Quellenmengen bis zur vollständigen Inventarisierung einzelner Handschriften – durchläuft. Aus dem Inhalt (19 Beiträge): G. Baroffio, Colligere fragmenta ne pereant – I frammenti liturgici italiani G. Björkvall, MPO – A Database Project for Cataloguing Medieval Fragments at the National Archives in Sweden D. Chadd, Liturgical Books – Catalogues, Editions and Inventories L. Dobszay, Corpus Antiphonarium Officii Ecclesiarum Centralis Europae S. Engels, Die Katalogisierung von Neumenhandschriften. Erfassung – Systematisierung – Auswertung |