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Dreimal hat Thomas Mann dieses Werk gelesen, Gershom Scholem hielt es für eines der einflussreichsten, aber auch bekämpfenswertesten: Oskar Goldbergs Die Wirklichkeit der Hebräer. Es ist das erstaunliche Werk eines jungen, orthodox-jüdisch erzogenen Mannes, der in den expressionistischen Kreisen Berlins vor dem Ersten Weltkrieg seine Erkenntnisse diskutierte, veröffentlicht wurden sie aber erst 1925. Goldberg glaubte an die Urkräfte seines Volkes, für ihn waren die Wunder der mythischen Zeit nur reale Folgen des Verhältnisses des auserwählten Volkes zu seinem Gott, der sich mit Hilfe seines Volkes gegen die anderen Götter der Erde realisieren wolle. Die Kausalität der Natur sei überwindbar zu einer göttlich-schöpferischen Wirklichkeit hin - noch heute. Dieses Werk ist nicht nur das Zeugnis einer ungewöhnlichen Persönlichkeit, sondern auch einer Zeit, in der die Fesseln der Wilhelminischen Kultur zerbrochen wurden und das Neue und Revolutionäre oftmals im Ältesten gefunden wurde. Zusätzlich zur Wirklichkeit der Hebräer wird erstmalig der noch erhaltene Teil des ursprünglich geplanten Fortsetzungsbandes abgedruckt, für dessen Erscheinen sich Thomas Mann eingesetzt hatte.
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