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Johann Heinrich Zedlers Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschaften und Künste (1732–1754) war der größte Enzyklopädie-Entwurf des 18. Jahrhunderts. In 68 Bänden und rund 300.000 Stichworten versammelt der Zedler das Wissen einer Epoche im Umbruch. Obwohl seine wissensgeschichtliche Schlüsselposition von der Forschung seit langem betont wird, liegen viele Aspekte des Universal-Lexicon weiter im Dunkeln. Gerade die konkreten Wissensinhalte, Produktionsmechanismen und spezifischen Leistungen der Enzyklopädie gleichen noch überwiegend einer Blackbox.
Dieser Befund markiert den Ausgangspunkt des von Kai Lohsträter und Flemming Schock herausgegebenen Sammelbandes. Er verortet den Zedler im Kontext der enzyklopädischen Kultur Europas, diskutiert die Herstellungsbedingungen und liefert insbesondere Analysen zu exemplarischen Wissensfeldern und zentralen Diskursen des Werks. Vereint sind Beiträge aus der Geschichts-, Literatur- und Buchwissenschaft, der Wissenschafts- und Kunstgeschichte, Musikgeschichte und Philosophie. Sie lenken den Blick auf die einzelnen Bausteine des monolithischen „Barockbaus“ (Lehmann) und geben Impulse zur weiteren Zedler-Forschung. |