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Als linguistische Kategorie erfasst epistemische Modalität jene sprachlichen Mittel oder Marker, die den Grad an Gewissheit manifestieren, mit denen sich Sprecher und Sprecherinnen über Sachverhalte − genauer: über deren Zutreffen − äußern. Im Buch wird epistemische Modalität im Rahmen eines allgemeinen kognitiven Modells von Bewertung konzipiert und auf das Zutreffen von Sachverhalten ausgelegt. Zur Stützung dieser Konzeption wählt die Autorin einen interdisziplinären Zugang und greift auf Erkenntnisse aus der Linguistik, der Psychologie, der Evolutionsforschung und der Philosophie zurück. Diese theoretische Vorgehensweise führt zu einem Modell, das epistemische Modalität als wahrscheinlichkeitsbasierte, kognitiv dominierte Bewertung beschreibt und empirisch als graduierbare epistemische Stärke zugänglich macht. Die Graduierung epistemischer Marker wird zunächst am Beispiel von Modalwörtern im Russischen und Bosnisch-Kroatisch-Serbischen untersucht. Durch den Übergang von der schrift- zur lautsprachlichen Dimension wird der Einfluss der Prosodie auf die epistemische Stärke von Äußerungen in den untersuchten Sprachen erfasst und Mechanismen der Interaktion lexikalischer und prosodischer Marker epistemischer Modalität aufgedeckt. Diese Ergebnisse werden von einer analog angelegten Studie zur Entwicklung der Kategorie in der Ontogenese des Russischen flankiert. |