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Die in dem Katalog vorgestellten Handschriften und Frühdrucke aus Nieder-sachsen veranschaulichen, in welcher Vielfalt die biblischen Texte in der Zeit vom 10. bis zum 17. Jahrhundert präsentiert wurden.
Kostbare mittelalterliche Pergamenthandschriften, die meist mit Miniaturen und Initialen ausgestattet sind, enthalten den Text für ein gebildetes, lateinkundiges Publikum. Evangelien und Psalmen waren eine unentbehrliche Grundlage für den Gottesdienst und das gemeinsame Gebet in den Klöstern. Drucke des 15. und frühen 16. Jahrhunderts führen vor Augen, dass die deutschsprachige Bibel schon Jahrzehnte vor Luthers Übersetzung einem breiteren Publikum zugänglich wurde. Die reiche Ausstattung der gedruckten Bibeln mit Holzschnitten macht deutlich, wie stark der Wunsch nach Veranschaulichung und Unterhaltung ausgeprägt war. Auch Martin Luthers Übersetzung, die aufgrund ihrer sprachlichen Schönheit und Genauigkeit alle früheren Versionen rasch verdrängte, wurde immer wieder mit neuen Holzschnitten illustriert, die dem jeweiligen Zeitgeschmack entsprachen. Für Niedersachsen wurde Luthers Übersetzung ins Niederdeutsche übertragen und bis 1621 u.a. in Lübeck, Magdeburg, Wittenberg, Barth und Goslar gedruckt. Ein weiteres Thema ist der früheste Versuch, Luthers hochdeutsche Übersetzung sprachlich zu revidieren. Mit diesem Unterfangen Herzog Augusts von BraunschweigLüneburg beginnt in den 1660er Jahren die bis in die Gegenwart reichende Geschichte der ‚Modernisierung‘ der Lutherbibel. |