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Dieser Band schließt die Edition der Visitationsberichte aus Albanien während der Türkenzeit ab. Skutari war zwar nicht die größte, aber die bedeutendste albanische Diözese, die 1867 in den Rang einer Erzdiözese erhoben wurde. Die Stadt war Verwaltungs- und Handelszentrum und galt bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts als die eigentliche Hauptstadt Albaniens. Die christlichen Bewohner waren dort aber in der Minderheit und von politischen Ereignissen wie Türkenkriegen und Separationsbestrebungen lokaler Machthaber besonders betroffen. Das kirchliche Leben war starken Einschränkungen unterworfen. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Skutari dank der Präsenz europäischer Konsuln und des österreichisch-ungarischen Kultusprotektorats kulturelles und politisches Zentrum der albanischen Katholiken.
Die in dem Band veröffentlichten 139 Dokumente stammen zum größten Teil aus dem Historischen Archiv der Propaganda Fide in Rom und sind in italienischer Sprache verfasst. In die Edition aufgenommen wurden nicht nur Visitationsberichte, sondern auch Briefe von Bischöfen und Geistlichen, wenn diese über Zustände und Ereignisse in der Diözese berichten. Die Dokumente geben Auskunft nicht nur über die konfessionellen Verhältnisse, sondern auch über die Lebensweise der Bewohner, über Aufstände, Behördenmaßnahmen und über die Volkskultur. Eine wichtige Quelle sind sie für die historische Geografie Nordalbaniens. Alle Dokumente sind mit detaillierten deutschen Kopfregesten und kommentierenden Anmerkungen versehen. Eine ausführliche Einleitung geht auf Geschichte und Grenzen der Diözese, auf Pfarreien und Ausbildung des Klerus, auf Phänomene wie Islamisierung und Kryptochristentum, auf Bräuche und Sitten der Bewohner und auf politische Ereignisse ein. Ortsnamenskonkordanz und ein Register der Orts- und Personennamen sowie der Sachbegriffe runden den Band ab. |