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Die Alchemie eröffnet ein faszinierendes Wissensfeld der Theorie und der Praxis. Bis heute ist sie vor allem als Goldmacherei im kulturellen Gedächtnis lebendig geblieben, doch vereint sie zwei an sich grundverschiedene Konzepte: einerseits die Vorstellung einer heiligen Natur, durchdrungen von über sich selbst hinausweisenden und miteinander in Beziehung stehenden Zeichen, der sich der Mensch mit Ehrfurcht zu nähern hat; andererseits ein forschendes Interesse, das ihre Elemente isoliert, präpariert und operierend empirisch ihre Beziehungen untereinander aufdeckt mit dem Ziel, den Aufbau der materiellen Welt zu durchschauen.
Wenn es auch nicht gelingen konnte, Blei zu Gold zu veredeln oder die Formel der Unsterblichkeit zu finden, bahnten sich in alchemischen Laboratorien Wege zur Chemie. Die Suche nach dem Stein der Weisen führte in Bergbau, Metallurgie und Töpferei zu heute noch wirksamen praktischen Entdeckungen: Nicht nur die Destillation von Alkohol geht auf alchemische Versuche zurück; Alchemiker entdeckten Schwefel- und Salpetersäure sowie Ammoniak; und auch die Erfindung des Porzellans in Europa wäre ohne das alchemische Laboratorium nicht möglich gewesen. Die Ausstellung Goldenes Wissen zeigt aus dem reichen Fundus der Herzog August Bibliothek in repräsentativer Breite Text- und Bildquellen aus 300 Jahren Alchemiegeschichte: Beginnend mit illuminierten Handschriften aus dem frühen 15.?Jahrhundert, endet sie mit dem 18.?Jahrhundert, als sich der rational-objektive Zugang zur Welt fest zu etablieren beginnt. Die Ausstellung ist vom 31. August 2014 bis zum 22. Februar 2015 in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel zu sehen. Wegen großer Nachfrage wieder lieferbar! |