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Die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts wird gemeinhin als Phase des Übergangs von der Frühen Neuzeit in die Moderne betrachtet. In dieser Zeit waren drei britische Missionsgesellschaften bei den nordamerikanischen Indianern tätig: die nonkonformistische „New England Company“, die anglikanische „Society for the Propagation of the Gospel in Foreign Parts“ und die presbyterianische „Society in Scotland for Propagating Christian Knowledge“. Es werden die atlantischen Organisationsstrukturen dieser drei Gesellschaften untersucht, um darauf aufbauend zu analysieren, was zwischen den Zentren im Mutterland und den kolonialen Filialinstanzen an missionsstrategischem Gedankengut und an Wahrnehmungsmustern über die Indianer ausgetauscht wurde. Es zeigt sich, dass diejenigen Faktoren, die man mit dem vermeintlichen Epochenwandel in das Zeitalter der Moderne in Verbindung bringt, wie zum Beispiel die Formation ethnischer und nationaler Identitäten, die europäische Beurteilung überseeischer Völker nach den Kriterien des biologischen Rassismus, die Verdichtung wissenschaftlicher Kenntnis über die außereuropäische Welt oder auch ein Umbruch in der Missionstheologie am Ende des 18. Jahrhunderts, kaum in die atlantische Kommunikation der drei Gesellschaften Eingang fanden. Es wurde weitgehend an den althergebrachten Denkschemata festgehalten. Auch in organisatorischer Hinsicht war die Entwicklung von Kontinuitäten geprägt, die weit ins 19. Jahrhundert reichten. Die Geschichte dieser von der Forschung bislang kaum beachteten Missionsgesellschaften relativiert das Paradigma vom Epochenbruch am Ende des 18. Jahrhunderts. |