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Die Bücher Waldemar Bonsels’ (1880–1952) gehörten zwischen 1912 und etwa dem Ende der 1930er Jahre zu den erfolgreichsten ihrer Zeit, auch nach 1945 war Waldemar Bonsels noch ein bekannter Name. Heute ist die Biene Maja (1912) besonders durch die Mitte der 1970er Jahre entstandene Trickfilmserie weiterhin ein äußerst populärer Stoff, eine neu animierte Version ist in Vorbereitung. Ebenso war die Buchversion von der ersten Auflage an sehr erfolgreich, der „Roman für Kinder“ wurde früh in alle Weltsprachen übersetzt. Wie kommt es dann, dass der Autor Bonsels hinter diesem Stoff so vollständig in Vergessenheit geraten ist?
Anlässlich des 100. Jahrestags der Biene Maja wurde im März 2011 im Literaturhaus München eine Tagung veranstaltet, die auch ihren Autor wieder ans Licht holen sollte. In dem daraus hervorgegangenen interdisziplinären Sammelband wird das Phänomen Bonsels unter verschiedenen Blickpunkten thematisiert. Der Verleger, Kriegsberichterstatter, Erotiker, Kriminalautor und Religionsphilosoph wird ebenso kritisch betrachtet wie der frühe Indienreisende, Naturbeobachter, Antisemit und Vagabund. Bleibt man den unterschiedlichen Stationen und Wandlungen des umstrittenen Schriftstellers auf der Spur, so sieht man in seiner Person wie in kaum einer anderen die Kontinuitäten der deutschen Mentalitätsgeschichte vom Kaiserreich bis in die ersten Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg gespiegelt. |