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Die indoarische Sprache Shina, die im Norden Pakistans gesprochen wird, ist seit der Grammatik von G. Bailey aus dem Jahr 1924 Gegenstand sprachwissenschaftlicher und indologischer Forschung. Erst seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts gibt es mehr oder weniger erfolgreiche Ansätze, Shina zu verschriftlichen. Basierend auf Vorarbeiten von M. A. Zia und D. L. R. Lorimer, enthält der Band über 500 Sprichwörter in der Variante des Shina von Gilgit, jeweils auf Shina und in deutscher Übersetzung, sowie ca. 200 weitere Kurztexte zum Volksglauben. Die Texte zum Volksglauben enthalten u. a. Materialien zum Brauchtum, zur Deutung von Alltagserscheinungen und zur Volksmedizin. Sie bilden eine Ergänzung zum Inhalt der Sprichwörter, vermitteln aber auch für sich ein Bild traditioneller Kultur in Gilgit. Die Texte sind nach Themengruppen angeordnet und werden durch ein Glossar Shina-Deutsch, eine Kurzgrammatik sowie durch ein Stichwortverzeichnis erschlossen. Zu den Sprichwörtern werden zahlreiche Parallelen aus den benachbarten Kulturen zitiert. Mit diesem Band liegt in wissenschaftlicher Bearbeitung das umfangreichste Corpus von Shina-Texten vor, das außerhalb Pakistans erschienen ist.
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