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Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit waren Angehörige ganz verschiedener Gruppen auch über längere Distanzen hinweg unterwegs: Mönche, Händler, Adelige, Gelehrte sowie Frauen, Männer und Kinder des einfachen Volkes waren ebenso mobil wie Handwerker, Studenten, Spielleute oder Abenteurer. Auf den Straßen des Hoch- und Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit begegneten sich Fernhandelskaufleute, Missionare, Pilger, Ritter, Kreuzfahrer, Handwerker, Söldner und Boten. Doch welche Rolle spielten die fremden Sprachen, mit denen die Reisenden in Kontakt kamen? Welche Schwierigkeiten bereiteten sprachliche Grenzen? Wie konnte man sich sprachlich auf Reisen vorbereiten? Wie wurden Sprachbücher und Grammatiken eingesetzt? Wie wird in Quellen über Sprachkontaktsituationen und über gelungene und gescheiterte Verständigung berichtet? Und nicht zuletzt: Wie beeinflussen Reisen das Wissen über fremde Sprachen?
Der von Matthias Schulz herausgegebene Sammelband vereint die Beiträge zur gleichnamigen Tagung im November 2011 an der Universität Bamberg. Die Untersuchungen fragen, ausgehend von unterschiedlichen fachlichen Blickwinkeln und Bezugspunkten, nach Aspekten des Fremdsprachenlernens und -gebrauchs für und auf Reisen und nehmen spezifische Sprachkontaktsituationen in den Blick. Dabei werden sprachliche Bedingungen einzelner Reisetypen wie der Kavalierstour, der Bildungsreise oder der Missionsfahrt analysiert, Strukturen und Bedingungen von Sprachlehrwerken erörtert, der Wortschatz der Reiseberichte untersucht und die Rolle reisender Setzer und Drucker für den Variantenabbau im Buchdruck diskutiert. Zudem wird der Band durch den Eröffnungsvortrag der zugehörigen Ausstellung in der Staatsbibliothek Bamberg ergänzt. |