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Mit dem nun vorliegenden 3. Band, der die Beschreibungen von 65 Handschriften aus der Signaturenfolge von 170 bis 286 enthält, ist die Erschließung der Manuscripta Magdeburgica der Staatsbibliothek zu Berlin abgeschlossen.
In äußerer Form, Alter und Inhalt entsprechen die Handschriften den in den vorhergehenden Bänden beschriebenen, d.h. es sind vorwiegend Papiercodices mit theologischen Texten aus dem 14. und 15. Jahrhundert, doch finden sich auch eine Handschrift aus dem 12. und mehrere aus dem 16. Jahrhundert und später darunter. Zu Schreibern und Einbänden haben die Untersuchungen neue Erkenntnisse erbracht, insbesondere aber zu Konvent und Bibliothek der Magdeburger Dominikaner, von denen nunmehr aufgrund einschlägiger Funde mindestens 50 Konventsmitglieder namhaft gemacht werden können. Hier sind auch die vier Bände mit eigenhändig geschriebenen Predigten des Dominikaners Bonifatius Bodenstein († nach 1540) zu nennen. Die unikale „Biblia metrata“ des Praedikanten Otto von Riga (1316) ist möglicherweise ebenfalls ein Autograph. Auch unter der Handschriftenmakulatur finden sich wieder bemerkenswerte Texte, hervorzuheben ist ein mittelhochdeutsches Märenfragment aus dem 14. Jahrhundert, das durch weitere Fragmente im Handschriftenbestand der Staatsbibliothek ergänzt wird. Der nunmehr vollständig beschriebene Fonds „Mss. Magdeb.“ bietet ein beeindruckendes Zeugnis des geistigen Lebens im mittelalterlichen Magdeburg und liefert zugleich einen beachtenswerten Beitrag zur Buch- und Bibliotheksgeschichte des Mittelalters. |