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Dem Kirchenzehnten kommt als einer der ältesten Steuern der Welt eine besondere Bedeutung für die Entwicklung von Kirche, Gesellschaft und Wirtschaft im Mittelalter zu. Bereits unmittelbar nach seiner Einführung im 8. Jahrhundert entwickelten sich zahlreiche Sonderformen, die sich oft nur schwer von anderen Abgaben und Leistungen abgrenzen lassen. Eine der bedeutsamsten Sonderformen war die Unterscheidung zwischen den Zehnten aus dem von Grundherren selbst bewirtschafteten Land (lat. terra salica, dt. Salland) und der Zehntung des an abhängige Bauern ausgegebenen sonstigen Grundbesitzes. In Anlehnung an das Land, von dem sie erhoben wurden, werden Zehnten von der herrschaftlichen Eigenwirtschaft auch als Salzehnten bezeichnet. Sie stehen im Mittelpunkt der vorliegenden Dissertation. Ausgehend von der Frage, welche Quellentermini einen Bezug zur zehntrechtlichen Sonderstellung des von Grundherren in Eigenwirtschaft betriebenen Landes erkennen lassen, wird ihre Entwicklung vom 9. bis zum 13. Jahrhundert nachgezeichnet. Gregor Patt untersucht, was die Salzehnten von anderen Zehnten unterschied, welcher Verwendung Salzehnten zugeführt wurden, inwiefern der Umgang mit Salzehnten im Laufe des Mittelalters Veränderungen unterworfen war oder die Zehntung der Salgüter gar von Grundherrschaft zu Grundherrschaft divergieren konnte. Die bewusst überregional angelegte vergleichende Studie bietet nicht nur nähere Erkenntnisse zu Funktionsweise und Entwicklung des Zehntwesens, sondern lässt auch Rückschlüsse auf andere Gebiete der Wirtschafts-, Sozial- und Kirchengeschichte des Mittelalters zu.
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